• S.

    PROF. DR. FREUD 
    WIEN, IX., BERGGASSE 19

    1. XII. 1932

    Liebe Ruth

    Ich bin über Ihre Erkrank-
    ung sehr ungehalten, das 
    wissen Sie. Was Sie nicht 
    wissen, ist, daß ich eine 
    neue Pat. angenom̄en habe 
    Berlinerin, Relikt von 
    Sachs. Was Sie wiederum 
    wissen, ist warum ich es 
    gethan habe.  Weil ich 
    Geld und neues Personal 
    brauche. Die neue ist 
    vollzalend.

    Nun möchte ich, daß Sie sich 
    das notwendige Arrange-
    ment mit mir über-
    legen. Meine Neigung wäre, 
    daß Sie sich mit Marianne 
    die auch angefangen hat 
    menschlich zu sein, in 
    eine Stunde teilen. Aber 
    in welche? Alles ist ver-
    schiebbar. Wollen Sie es 
    direkt mit ihr besprechen?

  • S.

    Vor Montag erwarte ich Sie 
    natürlich nicht.  Bis dahin kom̄t 
    die Neue um 10h.

    Wir bleiben im teleph. 
    Verkehr.

    Herzlich rascheste Genes-
    ung wünscht Ihr 
    Freud