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S.
Liebe Freunde,
Vorab unsre besten Wünsche zum neuen Jahre!
Gewissermaßen als Neujahrsgruß stellte sich gestern das
Journal ein, im neuen Gewande. Ich (A) war erstaunt, darin bereits
eine Übersetzung meiner letzten Publikation zu finden, da ich gar nicht
wußte, daß sie im Journal erscheinen würde. Die Übersetzung erschien mir besser
als die früheren.Von London ist der Rundbrief von Mitte Dezember ausgeblieben.
An die Schriftführer sämtlicher Gruppen, auch der englisch
sprechenden, habe ich eine Mahnung zur Einsendung der rückständigen
Quartalsberichte gesandt. Da ich die Adresse des indischen Sekretärs
nicht weiß, füge ich ein Exemplar für Dich, l. Ernest, bei, mit der
Bitte, es nach Calc[utta] weiterzuleiten. Außerdem bitte ich Dich, mir im
nächsten Brief Präsident und Schriftführer der indischen Gruppe mit
genauer Adresse namhaft zu machen.An Ermakow habe ich in dem von Dir angegebenen Sinne ge-
schrieben.Wir hoffen, daß die Schwierigkeiten des Verlages durch die
Verlegung nach Berlin behoben werden. Storfer, der sich bereits in Berlin
befindet, hat bisher kein Lebenszeichen gegeben, so daß wir über die
Etablierung des Verlags noch nichts berichten können.Eine Anfrage an Dich, l. Otto: Seit längerer Zeit beziehen wir
Mitglieder die Neuerscheinungen des Verlages nicht mehr direkt, sondern
aus dem hiesigen Bücherlager. Soll sich das auch auf die „Beihefte“ der
Z. beziehen? Ich habe das Beiheft Ferenczi-Hollós nicht erhalten. So-
viel ich weiß, sollte es vom Verlag direkt kommen. Wie ist es damit?Von uns infolge der Ferien nicht viel Neues. Augenblicklich
haben wir wieder Zustrom von auswärts: Storfer und Frau Deutsch aus Wien,
für kurze Zeit ist auch Varendonck Gast in unseren Sitzungen.Sachs ist von Wien zurück und berichtet mir gestern über
die dort gehabten Unterredungen. Eitingon wird in der 2. Hälfte des Mo-
nats zurückerwartet.Mit den besten Grüßen
Abraham
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S.
[Handschriftlicher Nachtrag:]
[Handschriftlicher Nachtrag:]
Liebe Freunde, bei meinem Wiener Aufenthalt habe ich mit
Rank besprochen, daß wir uns von jetzt an alle auch über die
Fragen, die nur andere Komitee-Mitglieder berühren, sogleich rück-
haltlos äußern, um einen wirklichen, vollen und sachlichen Zusammen-
halt zu erreichen. Nehmt es also nicht für vorlautes Dreinreden, wenn
ich mich zur Press-Angelegenheit äußere: Mir scheint, da es sehr
bald am Tage lag, daß Hiller, trotz besten Willens, der einen
der wichtigsten Seite des Geschäftes, den kommerziellen, d. h. der Auf-
gabe, die hergestellten Bücher ins Publikum zu bringen, keines-
wegs gewachsen war – daß sich dieses Manko nur dadurch aus-
gleichen ließ, daß man ihn ganz unter Ranks Direktion
gestellt hätte. Freilich weiß ich nicht, ob Rank imstande gewesen wäre,
auch noch diese Aufgabe zu übernehmen. Wenn ja, so hätte
er es sogleich verlangen, resp. Ernest ihm sogleich anbieten sollen.Herzlichst
Sachs