S.
Berlin, 23.3.27
Liebe Freunde,
von uns Berlinern wäre für den vergangenen Monat nicht viel zu
berichten, wenn nicht gerade das sehr erfreuliche Ereignis, fast hätte ich
gesagt Erlebnis, das Annas Auftreten in Berlin bedeutete, gerade in die Zeit
des zu schreibenden Rundbriefs gefallen wäre. Die lichtvolle Klarheit und
die Sicherheit ihrer Stellungnahme, ihre Schlagfertigkeit in der Diskussion
bestätigten allen denen, die unser jüngstes Komitee-Mitglied bis jetzt per-
sönlich nicht gekannt haben, den erfreulichen und vielversprechenden Eindruck,
den ihr Buch gemacht hat. Der Eindruck ihres Auftretens hier scheint ein un-
gemein guter und nachhaltiger zu sein und ihre Art hatte auch für die bei uns,
die den Anwendungsbereich der Kinderanalyse weiter zu stecken geneigt sind als
sie es tut, etwas ungemein Überzeugendes und zum Nachdenken Aufforderndes. Die
die so gut gesprochen hat, wird man jetzt öfter hören wollen.
Daß Ferenczi bei seiner so dankenswerten Arbeit und New York all-
mählich so müde wird, tut uns sehr leid, und wir freuen uns sehr, ihn doch bald
wieder unter uns zu haben. Gern wüßten wir, ob und für wann etwa eine Komi-
tee-Zusammenkunft vor dem Kongreß geplant werden könnte.
Die Vorkonferenz in Sachen der Laienanalyse werden wir also doch
wohl hart an den Kongreß heranlegen und in Innsbruck selbst stattfinden lassen
müssen.
Jones gute Osterferien wünschend, grüßen wir alle herzlichst
Eitingon Sachs