• S.

    [Briefkopf Wien] 3. III. 25.

    Lieber Freund!
    Die Korrespondenz über den Kongreß ist bereits bei Ferenczi, der sie vorgestern, Sonntag, selbst abgeholt hat. Kein Zweifel, daß Sie nichts anderes tun und sich nicht anders äußern konnten. In Betreff des Kongreßdatums getraue ich mich nicht, die Rücksicht auf meine Person zu betonen. Sie haben recht zu bemerken, daß ich wieder Pläne mache, aber wenn es dazu kommt, verläßt mich oft der Mut zur Ausführung. Wenn es mir zum Bei- spiel um die Kongreßzeit mit meiner Prothese nicht besser gehen sollte als in der abgelaufenen Woche, so würde ich gewiß nicht reisen. Treffen Sie also Ihre Bestimmungen, ohne mit mir zu rechnen. Inoffiziell kann ich Ihnen ja mitteilen, daß mir der frühe Termin, ob nun 31. August oder 3. September, überhaupt nicht sehr zusagt. Aber das ist ziemlich gleichgültig.

  • S.

    Rank ist zurück, erzählt, daß er in Amerika sein Möglichstes getan hat, um den angestifteten Schaden gutzumachen, und ein heute eingetroffener Brief von Brill bestätigt es vollinhaltlich. Die-
    ser Brief wird von Budapest zu Ihnen reisen und soll dann an Jones geschickt werden. Rank selbst ist noch ziemlich hergenommen und kaum zu wissenschaftlicher Arbeit fähig. Ich bringe ihm wieder volles Vertrauen entgegen und habe mich gefreut zu erfahren, daß Ferenczi, der ihn eben wiedergesehen, sich zu demselben Urteil bekehrt hat.
    Von Miss Newton hatte ich heute einen Brief, der ihre Genesung mitteilt und sich für Ihre taktvolle Intervention sehr bedankt.
    Mit herzlichem Gruß für Sie und Ihr Haus
    Ihr Freud