• S.

    Berlin, 17. 9. 13.

    Lieber Herr Professor,

    Nach der ermutigenden Karte, für die ich Ihnen herzlich danke, darf ich annehmen, daß Sie sich in Rom sehr wohl fühlen und die unangenehmen Münchner Erinnerungen abgeschüttelt haben. Von mir kann ich jedenfalls sagen, daß mir jetzt in mancher Beziehung wohler ist als vor dem Kongreß, die Aussprache hat doch gut getan. Die alte Arbeit hat wieder begonnen, der Tag ist schon fast voll besetzt. Daneben schufte ich an der Habilitationsschrift und erhole mich davon wieder bei der Arbeit, aus der ich beim Kongreß einen Ausschnitt brachte. Ich habe noch so reichliche neue Materialien bekommen, 

  • S.

    daß ich das Thema erweitern werde. Um es in der Zeitschrift (das Jahrbuch sagt mir nicht mehr zu) publizieren zu können, werde ich die Arbeit in mehrere kleine Teile zerlegen, die dann als Serie erscheinen können, etwa wie Ihre technischen Ratschläge. Deuticke teilte mir mit, daß Traum und Mythus jetzt von Stärcke ins Holländische übersetzt wird. An die schönen Tage, die ich in San M.[artino] in Ihrem Familienkreis verbrachte, denke ich oft zurück. Die beiliegende Karte von den Pyramiden bei Euseigne in Wallis wird Sie gewiß interessieren. Indem ich Ihnen weitere angenehme Tage wünsche, bitte ich Sie, Fräulein Bernays meiner Frau und meine Grüße zu übermitteln, und bin mit ebensolchen für Sie selbst Ihr herzlich ergebener Abraham