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Berlin, 15. 1. 14. Lieber Herr Professor, Zu Ihren Fragen: 1.) Eitingon war (nach eigener Aussage) Ende Januar 1907 zuerst in Wien. 2.) Die »Freudsche Vereinigung« muß ungefähr um die Mitte des Jahres 1907 ihre erste Sitzung abgehalten haben. Ich selbst habe in einer der ersten Sitzungen einen Vortrag gehalten (Über das Erleiden sexueller Traumen), der im November 1907 im Druck erschien. Er muß etwa im Spätsommer gehalten sein. 3.) Die dritte Frage ist schwer zu beantworten. Als ich im De- zember 1904 ins Burghölzli kam, war das Interesse für die Psy- choanalyse bereits vorhanden. Die folgende Zeit brachte ein ra- sches
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Ansteigen des Interesses. Sicher vorher liegt folgendes: 1.) Jungs »Okkulte Phänomene« (1902), in denen Ihre Traumdeutung zitiert ist. (p. 102) 2.Jungs Analyse-Versuch bei der Patientin B. St., veröffent- licht im Anhang der »Psychologie der Dementia praecox«. 3.) Mehrere der Assoziations-Studien waren schon erschienen. 4.) Eine Hysterie (Spielrein) war von Jung analysiert (be- stimmt 1904). Ich vermute, daß das eingehendere Interesse wohl 1903, vielleicht aber auch erst 1904 begonnen hat. In Eile mit herzlichen Grüßen Ihr ergebener Abraham
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