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[Briefkopf III Berlin] 19. V. 14 Lieber Herr Professor, Diese eiligen Worte wollen nicht zur Beantwortung Ihres Briefes vom Sonntag dienen, sondern nur auf einen Punkt Ihrer Geschichte der psychoanalytischen Bewegung aufmerksam machen. Zu dem Absatz »Wie die Adlersche Forschung ....« auf Fahne 63. resp. zu Fahne 61 (erste Anzeichen des Züricher Abfalls) ist historisch zu bemerken: Die erwähnten Artikel Riklins in der po- pulären Presse erschienen nach dem Sturm in der Zürcher Tagespresse gegen die Psychoanalyse. Damals (Ende 1911, oder 1912)
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veranstaltete der »Kepler-Bund«, veranlaßt durch den Ethiker Foerster, eine öffentliche Versammlung gegen die Psychoanalyse, in der ein Arzt eine Brandrede hielt. Dann schloß sich an die Re- ferate der Tagespresse eine erbitterte Fehde, an der sich Jung beteiligte, in die u.a. auch Forel eingriff. Das dauerte wochenlang. Als dann etwas Ruhe eingetreten war, begann Jung seinen Rückzug, d.h. es erschienen jene Artikel von Riklin. Natürlich will ich nichts dazu sagen, ob dieser Vorgang erwähnt werden soll. Aber vielleicht erscheint er Ihnen nicht unwichtig. – Ich habe die ganze Arbeit noch einmal mit der größten Befriedigung gelesen; hoffentlich verschwinden die sinnstörenden Druckfehler alle daraus. Von Riklin bekam ich Materialien zum Korrespondenz-Blatt. Ich schreibe deswegen an Rank, um Ihnen die Korrespondenz zu erleichtern. Zur Genesung herzlichste Glückwünsche! Ihr Karl Abraham
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