• S.

    [Briefkopf III Berlin] 9. III. 14 Lieber Herr Professor, Wenn diese Zeilen Sie erreichen, sind Sie vielleicht schon Großvater; ich hörte zufällig, daß Ihre Gattin nach Hamburg gereist ist. Also – auf die Gefahr hin, daß sie etwas zu früh kommen – meine herzlichsten Glückwünsche für Sie und die Ihrigen! Morgen geht ein Päckchen an Ihre Adresse, das die längst beabsichtigte Gegengabe für Ihr Bild enthält. Ich erhielt vor einiger Zeit von Stanley Hall die Aufforderung, dem psychologischen Seminar in Worcester meine Photographie zu stiften. Von der Photographie, die ich aus diesem Anlaß habe machen lassen, wird Ihnen ein Exemplar zugehen. Ihr Manuskript liegt seit über einer Woche hier. Ich habe es mehrmals gelesen. Sachlich wüßte ich nichts dazu zu bemerken, als daß mir jedes Wort aus der Seele geschrieben ist. Es hat doch etwas Befreiendes, daß einmal alles das ausgesprochen wird; die Art, in der Sie es getan haben, ist das besonders Wohltuende. – Ein paar ganz nebensächliche Dinge will ich erwähnen. 1.) Auf S. 21 ist mitgeteilt, wie Rank zu Ihnen kam, sein Name ist dabei aber nicht genannt. Ich weiß nicht, ob das Absicht ist, wollte aber doch darauf aufmerksam

  • S.

    machen. 2.) S. 27 liegt wohl eine Auslassung vor: »Havelock Ellis, der ihrer Entwicklung + anmit Sympathie gefolgt war.« An der + Stelle fehlt wohl »von Anfang«. 3.) Kann das Prädikat, das Sie Hoche erteilen, nicht zu unangenehmen Weiterungen Anlaß geben? Recht haben Sie ja damit, aber vielleicht fällt es doch besser weg. Das ist aber auch alles, was ich erwähnen könnte. Höchstens noch, daß ich mich bei der Lektüre gefreut habe, als Redakteur vor den andern das Manuskript lesen zu können. Es war eine Entschädigung für die mühevolle Arbeit der letzten Monate. Meine Schautrieb-Arbeit ist soeben fertig geworden. Mein Referat muß ich jetzt par force bewältigen. Ich hoffe, im Laufe des Monats alle Beiträge beisammen zu haben. Jelgersmas Brief, den Jones mir sandte, anbei zurück. Ich freue mich sehr darüber. – Daß ich mit allen Komitee-Mitgliedern im häufigen Briefwechsel stehe, erfahren Sie wohl. – Für Reik tue ich, was eben möglich. Aber es ist nicht leicht, ihm etwas zu verschaffen. Wegen der Beteiligung an der Kinderforschung werde ich unsre Gruppe befragen und Ihnen dann Nachricht geben. Mit herzlichen Grüßen Ihr ergebener Abraham