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    Brunshaupten , 29. VII. 14 Lieber Herr Professor, Ihr Brief vom 26. erreichte mich hier am Tage nach meiner Ankunft. Über den Dank, den Sie mir aussprechen, quittiere ich, indem ich Ihnen verspreche, alles zu tun, daß der Kongreß Ihnen und uns allen eine volle Entschädigung für München bringt. Gewiß werden auch Sie nicht daran zweifeln, daß der kleine Kreis der »Fünf« alles aufbieten und sein Bestes geben wird, nicht nur zum Kongreß, sondern auch in Zukunft. – Ihren Vortrag werde ich so günstig wie möglich plazieren. Ich glaube, daß wir ein ganz reichhaltiges Programm haben werden. Auch hier ist alles nur mit der Kriegsfrage beschäftigt. Ich glaube, daß keine Macht einen allgemeinen Krieg herbeiführen wird. Aber die Beunruhigung ist allgemein sehr groß, trotz der für Österreich sehr freundlichen Stimmung. Was aus unseren Plänen wird, läßt sich einstweilen gar nicht sagen. Rank schrieb mir gestern, er müsse von den Dolomiten dringend abraten. Es wäre zu schade, wenn aus dem Rendezvous nichts würde. Schlimmstenfalls könnte man es nach der Schweiz verlegen. – Auch der Kongreß ist etwas in Frage gestellt. Die nächsten Tage bringen hoffentlich eine rasche Entscheidung.

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    Die Gäste-Vorschlagsliste ist an mich soeben zurückgelangt. Jones hat van Eeden vorgeschlagen. Ich denke, Sie haben seine Adresse; drum bitte ich Sie, sie mir bei nächster Gelegenheit mitzuteilen. Gestern ist unser Jahrbuch von Deuticke hierher gelangt. Ich freue mich sehr, daß wir es trotz aller Schwierigkeiten in einem halben Jahr fertiggestellt haben. Die Vorbereitungen zum näch- sten treffe ich, sobald ich in Berlin bin. Es soll doch unbedingt im Frühjahr 1915 erscheinen. Herzliche Grüße Ihnen und Ihrer Gattin, auch von meiner Frau! Ihr Abraham