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S.
[Briefkopf Wien] Seefeld 5. 9. 21
Lieber Max
Ich nehme Ihre Tröstung dankend an, zumal der „Zustand“ wieder überwunden ist und ich Stunden lange ohne Beschwerden durch die Wälder streifen kann. Bei der letzten Schwammjagd war Brill ein treuer Helfer, er ist sehr nett und zärtlich, hat seinen neurotischen Anfall verstanden und tüchtigste Mitarbeit versprochen.1 Er will jetzt noch Jones vor dem Kongreß sehen; am 14. schifft er sich wieder ein.
Ich habe jetzt Schlafplätze für mich und den Kleinen für den 14. abends München-Berlin und hoffe also am 15. (Donnerstag) zur entsprechenden Zeit in Berlin anzukommen, wo wohl Max aus Hamburg da sein wird, seinen Sohn abzuholen. Da ich leider nicht bei Ihnen wohnen kann, wäre doch die kleine Pension in Ernsts Nähe, von der seine Lux schreibt, die richtige Unterkunft für mich. Natürlich füge ich mich den zwischen beiden Parteien getroffenen Entscheidungen. Ich kann aber nur wenige Tage bleiben, da ich nach Hamburg will, von wo aus ich gerne mit Ihnen zum Kongreß reise.
Es ist hier noch sehr schön, der Aufenthalt überhaupt in vielen Stücken ideal.
Mit herzlichen Grüßen für Sie und Mirra
Ihr Freud
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S.
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