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S.
[Briefkopf Wien] 31. V. 1927.a
Lieber Max!
Wenn ich mich nicht sehr irre, ist Mr. Empie von Ferenczi in Budapest analysiert worden und hat sich dann auf der Rückreise bei mir vorgestellt. Ich bin begierig zu wissen, ob Sie die Konstituierung dieser Gruppe unterstützen werden.1 Es wäre der erste konsequente und entscheidende Schritt in der Laienfrage.
Ranks Geschäftsanzeige haben auch wir beide erhalten. Von seiner Reaktion auf Storfers Vorschlag weiß ich auch nichts.
Vor einigen Tagen hat mir Dr. Sadger2 zwei Briefe aus dem Nachlaß der Hug zugeschickt, einen in Abschrift, den anderen in der Handschrift der Verfasserin des ‚Tagebuches‘, in dem ich sofort jenen erkannt habe, den mir die Hug seinerzeit zur Beglaubigung vorgelegt hatte. Ich gedenke, diese beiden Briefe zu publizieren.3 Sie beweisen wenigstens, daß eine Autorin existiert hat, und machen den Verdacht, daß das ‚Tagebuch‘ eine Produktion der Hug ist, fast unhaltbar. Das Rätsel dieses Buches ist damit allerdings noch nicht gelöst.
Ich grüße Sie herzlich,
Ihr Freud
a Masch.
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S.
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