S.

[Briefkopf Wien] Lavarone

Hotel du Lac, 13. Aug. 1923

Lieber Max

Wenn Sie nicht schreiben, ich bin gewiß nicht schreiblustig, noch immer im Maul gequält und von ohnmächtiger Sehnsucht nach dem lieben Kind besessen.1 Die Not drängt mich zu schreiben, erstens um Ihnen für das Telegramm2 zu danken, das vielen Verlegenheiten ein Ende macht, zweitens um Sie zu bitten, von dem in der Beilage3 genannten Präparat zwei Päckchen, aber zu 50 Stück jedes, mitzubringen. Es ist ein Mittel, das endlich Martha sehr wohl tut.

L[avarone] ist sehr schön.4 Ich denke, ich werde doch mit Anna nach Rom fahren.5

Herzlichst für Sie und Mirra

Ihr Freud