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S.
[Briefkopf Wien] 17. Okt. 24
Lieber Max
Die Kombination Eitingon-Radó hat in meinen Überlegungen nicht gefehlt, aber sie ist mir zu kostbar erschienen, um festgehalten zu werden. Sie sind an anderer Stelle unabkömmlich, man muß sich ein Gewissen daraus machen, Ihre Arbeitslast noch zu erschweren. Und außerdem[,] regt sich nicht der Verdacht, daß Sie zu viel auf sich nehmen wollen, weil Sie die Lage für nothaft ansehen? Und die Besorgnis, daß wieder eine Zeit kommen könnte, in der der andere Frondienst1 seine Ansprüche erhebt und Sie auf lange Monate von der Arbeitstätte wegzieht?
Auf jeden Fall lassen Sie sich herzlich für Ihr Anerbieten bedanken. Es tat doch wohla, auch wenn es nicht werden sollte.
Ich verstand übrigens aus Ihrem Brief nicht, ob und in welcher Weise Sie Ferenczi in Ihre Kombination einbezogen haben.
Ihre Termine nehme ich aber unbedenklich an. Samstag 1. Nov. und Sonntagb 2. wären die Zeit für unsere Besprechungen. Eventuell würde ich mir aus dem Samstag einen freien Tag machen.
Sonst nichts verändert.
Herzlich Ihr
Freud
a MS: weil.
b MS: Montag.
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S.
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