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    [Briefkopf Wien] 7. 6. 26

    Lieber Max

    Wenn ich Sie um Rat über die Verwendung der später kommenden Gelder gebeten habe, geschah es natürlich in der Absicht, diesen Rat zu befolgen. Ich bin mit dem von Ihnen gewählten Treuhänder einverstanden und bitte Sie, über die bei mir befindlichen $ 300 zu verfügen. Das Geld von [v.] Freund habe ich noch nicht, Lévy hat sogar seinerzeit verlangt, daß ich nicht davon spreche, ehe es da ist. Ich hoffe, das bedeutet keinen Zweifel.

    Am 28/5 ist mir kein Wechsel zurückgegeben worden.

    Zur Empörung bringe ich es bei Rank nicht. Ich lasse ihm das Recht, irre zu gehen und dafür „originell“ zu erscheinen. Aber es ist klar, daß er nichta mehr zu uns gehört. Haben Sie die Insinuation bemerkt, daß ich dem Russen aufgesessen bin, indem ich mir einen rezenten Übertragungstraum als Erinnerung vom 4. Geburtstag anhängen ließ?1 Ich bin ziemlich sicher, habe aber zur Nachprüfung dem Manne2 geschrieben, erwarte seine Auskunft.

    Am 17. früh soll es auf den Semmering. Sie gehen wohl bald nach Franzensbad! Grüßen Sie dann die brave Mirra von mir.

    Herzlich Ihr

    Freud

     

    a Korrigiert aus: nichts.