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S.
[Briefkopf Wien] 2. Juli 27a
Semmering
Lieber Max
Beiliegenden Brief1 hätte ich Ihnen spontan zugeschickt, auch wenn ich nicht erfahren hätte, daß er für Sie mitbestimmt ist. Er ist doch durchaus erfreulich von der subjektiven Seite bis auf die eine Sache, daß er2 gründlich erschöpft scheint. Nun werden Sie wohl leichter zustimmen, daß der letzte Bogen meines Nachtrags zur ‚Laienanalyse‘ zurückgehalten werde. Am anderen ist wohl auch manches zu ändern. Z. B., warum sollte ich auchb nur eine bedingte Anerkennung von Adler3 von mir geben?
Den Aufsatz4 habe ich Ihnen gestern im Manuskript geschickt. Nicht schade, wenn er verloren geht. Ich wollte Anna, die sehr beschäftigt ist, die Mühe des Typens ersparen. Hoffentlich können Sie meine Schrift noch lesen.
Ranks Hochstaplernatur entfaltet sich immer mehr. Neugierig, ob er damit seine Konflikte überwunden hat. Wahrscheinlich bleibt es. Eine Heilung – ad pejus.5 Auch das kommt vor.
Ich grüße Sie und Mirra herzlichst
Ihr Freud
a Einschreiben.
b Nachträglich eingefügt.
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