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S.
[Briefkopf Wien] 18. 4. 1932
Lieber Max
Außerordentlich froh, daß sich ihre Parese so rasch bessert, sie wird also bald verschwunden sein. Aber für die Zukunft ist Vorsicht und Therapie gewiß gerechtfertigt. Ich hoffe, Sie haben einen tüchtigen Internisten zur Seite.
Recht, daß Ihnen mein Rundbrief gefallen hat. Ich erwarte gar keine Wirkung von ihm. Es wird eine amüsante Stilübung gewesen sein. Die Versendung ist erfolgt, Sie können noch Exemplare haben.
Schuld an meinem letzten Angebot war meine völlige Unorientiertheit.
Unser braver Edoardo Weiss1 hat die erste Nummer einer ganz verständigen ‚Rivista Italiana‘ herausgebracht. Ich denke, er hat seine Gesellschaft bereits bei Ihnen angemeldet. Der Kongreß wird mehrere Neuaufnahmen machen können.2 Ist es nicht ein Kreuz mit Ferenczi? Wieder monatelang keine Nachricht von ihm. Er ist beleidigt, weil man nicht entzückt darüber ist, daß er mit seinen Schülerinnen Mutter und Kind spielt.3
Ich erwarte Sie heuer nicht zu meinem Geburtstag, natürlich nicht, und nützen Sie die Muße zur Beschleunigung der Genesung aus.
Herzlich für Sie und Mirra Ihr
Freud4
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S.
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