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S.
[Briefkopf Wien] 24. 2. 1930
Lieber Max
Ich hoffe, das Jubiläum hat Ihnen Freude gemacht. Ihr Telegramm1 erhalten.
Unerwartet kam vor kurzem von einem meiner früheren amerikanischen Patienten eine Spende von $ 500. Er hatte gehört, daß sich eine unserer Anstalten in Not befindet, ließ mir aber ausdrücklich das Recht der freien Verfügung. Obwohl historisch nur Tegel der Anlaß gewesen sein kann, habe ich doch die Summe für den Verlag zurückgelegt. Tegel soll nicht von Geschenken leben, sondern durch die Aktion saniert werden2 – von der man jetzt leider nichts hört.
Ich werde wahrscheinlich bald nach Berlin kommen, schon im März oder April. Ich habe bereits bei Schröder angefragt, wann er sein Werk korrigieren will.
Beiliegender Zeitungsausschnitt (woher?) zeigt, daß mit Adler in Amerika etwas vorgegangen ist.3 Man weiß noch nicht, was. Ich glaube nicht an den Einspruch oder Einfluß unserer Gruppe.
Herzlich Ihr Freud
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S.
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